Therapeut macht manuelle Lymphdrainage am Bein des Patienten

Wasser in den Beinen: Manuelle Lymphdrainage

So hilft die Manuelle Lymphdrainage bei Wasser in den Beinen.

In Folge einer Verletzung schwillt das betroffene Gebiet ganz physiologisch an. Die Gefäße werden durchlässiger für Flüssigkeit, um entzündliche Erreger wegzuspülen. Ein Vorgang der autonom abläuft und sich selbst wieder rückreguliert. Doch im Gegensatz zu einer natürlichen Schwellung im Rahmen der Wundheilung, ist Wasser in den Beinen eine nicht natürliche Flüssigkeitsansammlung zwischen den Gewebszellen, deren Bewältigung dem Körper ab einem gewissen Grad nicht mehr selbstständig möglich ist. 

Wasser in den Beinen - wie entstehen Ödeme?

Der Blutkreislauf funktioniert über Arterien, die das mit Sauerstoff und Nährstoffen gefüllte Blut zu den Organen und Geweben führen, und Venen, die das verbrauchte Blut einsammeln und es zurück zum Herzen transportieren. Das Herz leitet es dann weiter zur Lunge, die es mit Sauerstoff anreichert. 

Herz-Lungen-Kreislauf

Blutkreislauf Oedeme

Auf halber Strecke wird das Blutplasma, also der flüssige Blutbestandteil, ins Gewebe abgegeben, um es mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen. 

Im Normalfall wird die Flüssigkeit über die Venen und Lymphbahnen wieder rückresorbiert und abtransportiert. Gibt es jedoch Schwächen im venösen oder lymphatischen System, bleibt die Flüssigkeit im Gewebe zurück und es entstehen Ödeme. Ursachen für eine venöse Abflussstörung können Thrombosen, Bewegungsmangel oder bestimmte Medikamente sein. Lymphatische Abflussstörungen entstehen meist durch eine Schädigung der Lymphbahnen, beispielsweise nach einer Operation.

Im Gewebe

Lymphtransport

Was ist Lymphe?

Als Lymphe bezeichnet man die mit Nähr- und Abfallstoffen gefüllte, abtransportierte Gewebsflüssigkeit. In ihr befinden außerdem herausgefilterte Krankheitserreger und Fremdkörper. Die Flüssigkeit wird also dem Gewebe entzogen und über die Lymphbahnen verteilt. Nährstoffe werden in den Blutkreislauf abgegeben, Abfallstoffe über das venöse System abtransportiert und Krankheitserreger in die Lymphknoten geführt. Die Lymphknoten fangen alle körperfremden Stoffe ab und eliminieren sie, das lymphatische System ist ein essenzieller Teil des Immunsystems. 

Zurück aber zu der Flüssigkeit, die sich ungewollt im Gewebe festsetzt. Da sich diese Flüssigkeit immer weiter vermehrt, werden unbehandelt umliegende Zellen verdrängt und beschädigt. Die manuelle Lymphdrainage ist eine entstauende Massagetechnik zur Behandlung venöser und lymphatischer Ödeme. Hierbei wird die Lymphangionie, also die Pumpleistung der Lymphgefäße, angeregt.

Manuelle Lymphdrainage bei Wasser in den Beinen, Knöcheln und Füßen

Der Therapeut erzeugt durch wechselnde Griffe einen Reiz für das Gewebe und die darunter liegenden Lymphbahnen. Dabei wechselt er gezielt die Druckintensität, die Richtung und den Rhythmus. Die Muskelzellen der Lymphgefäße beantworten diesen Reiz mit einer erhöhten Pumpfrequenz. Bei mehrmaligem Wiederholen erhöht sich so deren Leistung und der natürliche Lymphabfluss wird angeregt. Die fließende Lymphe mündet nun wieder in das venöse System und wird mit dem Blut abtransportiert.

Ödeme in den Knöcheln

Mit diesem neu erlernten Wissen wünschen wir dir viel Spaß in deiner nächsten Einheit Manueller Lymphdrainage. 

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Quellen:

Harald Bant, et al. (2018). Sportphysiotherapie. Georg Thieme Verlag.

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