Die Beinachse und das Beinachsentraining sind wichtige Bestandteile deiner Therapie. Was damit gemeint ist und warum dieser Teil der Therapie wichtig ist, erfährst du hier.
Was ist eine Beinachse?
Die Beinachse ist eine gedachte Verbindungslinie, die durch das Hüftgelenk, Kniegelenk und Sprunggelenk läuft. Sind die Gelenke innerhalb dieser Linie übereinander eingeordnet, ist ihre Belastung ausgeglichen. Die Gelenke bleiben gesund und die Muskeln können gut arbeiten.
Warum ist eine gerade Beinachse wichtig?
Bricht eines der Gelenke aus der Linie heraus, ist die Belastung nicht mehr gleich verteilt. Die Gelenkflächen werden ungleichmäßig oder einseitig belastet. Gelenke brauchen Belastung, um den Gelenkknorpel zu ernähren und gesund zu bleiben. Ist diese Belastung jedoch zu einseitig, kann das langfristig zu Problemen führen. Vor allem nach Verletzungen geht die Koordination der Gelenke häufig verloren und muss neu erarbeitet werden.
Aber auch im Sport ist eine gerade Beinachse wichtig, nicht nur um Verletzungen vorzubeugen, sondern auch für eine optimale Leistung durch die richtigen Muskelverhältnisse.
Wie funktioniert die Beinachse?
Wir müssen unser Kniegelenk zwischen Fuß und Hüfte koordinieren. Eine stabile Beinachse braucht also neben einer starken Beinmuskulatur, vor allem starke Hüftmuskeln und einen starken und stabilen Fuß.
Was ist ein Beinachsentraining?
Beinachsentraining ist neben dem Muskeltraining vor allem Wahrnehmungstraining. Es muss ein Gefühl für die Positionen der Hüftgelenke, Kniegelenke und Sprunggelenke erarbeitet werden. Abweichungen sollen wahrgenommen werden, um sie bewusst zu korrigieren. Aber ohne eine Kräftigung der Beinmuskulatur, der Hüfte und des Fußes, können solche Korrekturen nicht umgesetzt werden.
Übungen für die Beinachse
können grundsätzlich alle Übungen der Beine sein wie Ausfallschritte, Kniebeugen oder Sprungübungen. Mache diese Übungen, wenn möglich, vor einem Spiegel. Beobachte die Stellung zwischen Hüfte, Knie und Fuß. Korrigiere sie, wenn nötig.
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X-Beine und O-Beine
X- und O-Beine sind nichts anderes als eine Abweichung in der Beinachse nach innen oder nach außen. Das Kniegelenk wird innen, oder außen mehr belastet. Auch in den Hüft- und Sprunggelenken ist die Belastung nicht mehr ausgeglichen. Auch wenn es vorerst unproblematisch erscheint, kann es dadurch zu einer frühzeitigen Abnutzung der Menisken und des Gelenkknorpels kommen. Ein Besuch bei einem/r Physiotherapeut:in und passende Übungen sind häufig die richtige Lösung.
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Quellen:
Hüter-Becker A, Betz U, Heel C, ed. Das Neue Denkmodell in der Physiotherapie – Band 1: Bewegungssystem. 3. Auflage. Stuttgart: Georg Thieme Verlag; 2013
